Dienstag, 8. Januar 2008
134.-140. Tag (Montag, 31. Dezember 2007 - Sonntag, 6. Januar 2008)
Montag

Um 11 Uhr hatten wir uns mit Paulien (ja genau, die Holländerin und meine ehemalige Istanbuler Zellengenossin), Katharina (auch vom Sprachkurs) und Indie zum Frühstücken getroffen. Leider war der Laden, in dem wir das vor hatten, so dermaßen schweineteuer, dass Ina und ich...

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(hier im Bild)

...uns mit einem Tee bzw. Macchiato begnügten und später bei Simit Sarayı richtig frühstückten. Anschließend sind Indie, Ina und ich nach Sultanahmet gefahren, um den Topkapı Palast zu besichtigen. Meine grandiose Ortskenntnis brachte uns aber nur zu einem Touri-Laden, indem wir anhielten, um Ina einen Schal zu kaufen, den wir dank unserem "Turkish Guide" (ähem, Indie) zum verbilligten Preis bekamen. Indie erwies sich zum wiederholten Male als ziemliche Verräterin, die unseren Besuchsplan sabotierte, indem sie einfach einer anderen Einladung folgte. Wir hingegen ließen uns nicht beirren. Es war dann auch alles sehr schön, vor allem der restaurierte Bereich mit den ganzen religiösen Reliquien, wo der Imam, der die ganze Zeit Koransuren singt, nun nicht mehr in einem Kabuff sitzen muss. Und natürlich ist die Aussicht von da oben immer schön:

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Im Anschluss waren wir Wasserpfeiferauchen. Dabei sahen wir so aus:

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Wie ein osmanischer Pascha. Und genauso dick.

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Danach sind wir dahin gefahren, wo ich Sprachkurs hatte, da es dort in meiner Erinnerung billiges Essen gab. Bis wir das allerdings gefunden hatten, tapsten wir in völliger Dunkelheit durch wie zerbombt aussehende Straßen und hatten auch ein bisschen Angst. Am Ende fanden wir jedoch genau das, was wir wollten: Billiges leckeres Essen. Für 5 Lira hatten wir jeder ein gemüsig-fleischiges Hauptgericht, Reis und Nachtisch. Nach einer weiteren Nachtwanderung einige gefährliche Stufen, nur von Handylicht erhellt, hinunter waren wir wieder auf einigermaßen bekanntem Terrain und fuhren von dort aus ins Hostel, wo wir ein gutes deutsches Vorsaufen zelebrierten und von unseren Hochbetten aus die nervigen Pärchen beim Ausgehfertigmachen beobachteten:

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Gegen 11 waren schließlich auch wir soweit und bewegten uns Richtung Taksim Platz. Nach einigen Umwegen entschlossen wir uns, dort den Jahreswechsel abzuwarten und dann der Dinge zu harren. Keiner hatte so richtig Plan, wie spät es wohl war, aber irgendwann fing das recht sehenswerte Feuerwerk an und da war es wohl 12 Uhr:

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Irgendwann danach sahen wir uns plötzlich mit einer riesigen Fernsehkamera konfrontiert, deren Scheinwerfer auf uns gerichtet waren. Wohl wegen unserer schönen Hüte oder weil wir die einzigen Frauen weit und breit waren. Jedenfalls stammelten wir „Türkiye çok güzel bir ülke!“, „Allemanya!!“ und „Hallo Mama!“ ins Mikro und kicherten ansonsten ziemlich dämlich. Wie wir später erfuhren, lief ein 2-sekündiger Ausschnitt unseres peinlichen Auftritts tatsächlich bei Star TV in den Hauptnachrichten. Meine Ankaraner Erasmusstudenten hatten im Bus ferngesehen und uns dort entdeckt. Na ja, lustig! Ich jedenfalls hatte einen Türken angelabert, weil ich wissen wollte, was die anderen Türken da vorne so singen, was er als Aufforderung verstanden hatte, uns in eine Disko zu schleifen. Hier ein Foto des Missetäters und seiner nicht minder betrunkenen Freunde:

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Unterwegs trafen wir auf einen weiteren Türken mit großem Beschützerinstinkt („You should not go with them, it is dangerous!“), der uns aber im Endeffekt mehr nervte als der erste. Die versprochene Disko war ein ziemlich runtergekommener Laden mit grauenvoller Musik.

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[Hier hat Ina Angst.]

Also verließen wir dieses Loch auf schnellstem Wege wieder, indem wir vorgaben, unsere Jacken abzugeben und dann rannten wie der Teufel. Nur um der nächten Gruppe Türken in die Arme zu laufen. Diese sahen nämlich auf den ersten Blick recht europäisch aus, jedenfalls waren es offenbar Iron Maiden-Fans (nicht unbedingt das Abschreckendste). Jedenfalls schlossen wir uns nun dieser Gruppe an und ließen uns in eine Kneipe mitnehmen, in der türkische Musik, offenbar Schlager aus den 80-ern, lief. War uns so mittel recht, aber immerhin haben sie uns riesige Bierkrüge ausgegeben und mit uns getanzt. Dabei sind folgende Fotos entstanden:

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Jeder mit jedem, ist das nicht fein?

Später waren wir dann noch in einer Bar, in der eine ich weiß nicht mehr wie geartete Metalband aufgetreten ist:

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Jedenfalls war es furchtbar voll und Ina hatte die Schnauze von unseren aufdringlichen Begleitern ebenfalls voll, so dass wir uns recht schnell auf den „Heimweg“ machten. Was mir Sorge bereitet hatte, nämlich das Besteigen meines Hochbettes in betrunkenem Zustand, klappte erstaunlich gut und auch der Schlaf stellte sich schnell ein.

Dienstag

Schweren Kopfes erwachte ich gegen 13 Uhr und begann, meine Sachen zu packen. Es war unsere letzte Nacht im Hostel. Wir wollten noch den Tag in Istanbul verbringen und nachts mit dem Bus nach Ankara fahren. Während unseres Simitfrühstücks wurde mir mal wieder schlecht, doch ich bezwang die Übelkeit und sie kam nicht wieder. Wir fuhren dann rüber nach Eminönü. Im dortigen Untergrund fand ich dieses Stück Kindheit:

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Fast hätte ich mir die Pinguinrutsche gekauft, aber 12 Lira waren mir für soviel Schwachsinn dann doch noch zu viel.

Ich hatte eigentlich den Plan gefasst, mit der Fähre eine Bosporustour zu machen. Leider gab es jedoch keine Fähren, so dass wir uns von einem Tourifänger anquatschen ließen und zu einer Tour auf einem Ausflugsschiff überreden ließen. In der Annahme, es würde gleich losgehen, saßen wir also oben auf unserem Schiff und warteten und warteten. Bestimmt eine Stunde später ging es dann tatsächlich endlich los. Zu dem Zeitpunkt waren wir jedoch bereits steif gefroren, vielleicht merkt man es Ina hier an:

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Trotzdem war es eine sehr schöne Fahrt und der Sonnenuntergang, ach, was schreib ich:

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In der Tram und Metro versprachen wir uns Aufwärmung, während wir zum Otogar fuhren, was ja einige Zeit in Anspruch nimmt. Dort kauften wir uns sensationell günstige Karten nach Ankara (20 Lira), fuhren wieder zurück und setzten uns, auch diesmal auf der Suche nach Wärme, ins billigste Fischrestaurant unter der Galatabrücke. Leider war das so billig, dass es nur 2 Heizstrahler gab und die Plätze darunter waren schon belegt. Pech für uns, die wir unsere Jacken anbehalten mussten. Nach unserem nicht ganz grätenfreien Fischbrötchen machten wir uns auf gen Taksimplatz und vertrieben uns die Zeit auf der Istiklal mit dem Durchstöbern von Accessoiregeschäften und auf der Suche nach Postkarten. Ina fand jedoch keine, die ihr zusagten, dafür jedoch eine CD von Barış Akarsu, der tote und zu Lebzeiten unwahrscheinlich gutaussehende Sänger, dessen Grab Indie und ich damals in Amasra hätten besuchen können. Als wir schließlich genug Zeit totgeschlagen hatten, nahmen wir unser Gepäck und latschten damit runter zur Tram-Haltestelle. Wo wir ein weiteres Mal auf Kris und Pelin stießen. Die hatten wir nämlich schon im Topkapı getroffen. Die Welt ist klein und Istanbul sowieso.
Leider erwischten wir einen Bus von der Sorte "Tropenhaus" und Ina konnte mit ihrem sorgsam auf Englisch zurechtgelegten Satz nichts daran ändern, denn unser Steward konnte nur Türkisch. Nach der Pause wurde es ein wenig besser, viel geschlafen haben wir aber beide nicht. Als wir in Ankara ankamen, war es also NACH dem Schlafen und somit

Mittwoch

Endlich in der Ankaray angekommen, trafen wir zu meinem großen Erstaunen Hannes und seine Freundin, die gerade aus dem Süden wiedergekommen waren. Wie gesagt: Die Welt ist klein und Ankara sowieso.
Bei mir wurden wir von einem recht müden Tayfun empfangen, der mir eröffnete, dass Emre und seine Freundin in meinem Bett lägen. Also frühstückten wir erstmal den mitgebrachten Baumkuchen. Dann musste Tayfun raus und zum Sprachkurs und Emre wechselte samt Freundin das Schlafzimmer, so dass Ina sich in mein Bett legen konnte. Ich folgte ihr eine Stunde später in Indies Bett, die sowieso nicht zu Hause war. Als wir am Nachmittag wieder erwachten, stellten Ina und ich fest, dass wir wohl leider krank geworden seien. Das wurde auch im Verlauf des Abends nicht besser, sondern eher noch schlimmer. Schließlich stieg mein Fieber in die schwindelerregende Höhe von 39,5°, was mich zu den wunderschönsten Fieberträumen veranlasste und Ina ebenso. Nach dieser tollen Fiebernacht war es

Donnerstag

und uns ging es immer noch ziemlich mies. Abends kamen immerhin Pauline und Hanna vorbei, so dass ich Schlüssel und Laptop wieder hatte. Auf meinem Computer befanden sich netterweise auch gleich einige Filme von Hanna, von denen Ina und ich in den nächsten Tagen einige ansahen. So zum Beispiel am

Freitag,

den wir fast gänzlich filmeguckend im Bett verbrachten. Ina ging es zwar wieder besser, ich hingegen hatte angefangen, ganz furchtbaren Reizhusten zu entwickeln, was mich und meine Umwelt nicht wenig nervte. Trotzdem wollten wir den Tag nicht gänzlich in der Wohnung verbringen und außerdem gab es mal wieder kein Wasser, so dass wir uns dazu entschlossen, uns vom Friseur wenigstens die Haare waschen zu lassen. Der Friseursalon heißt übrigens so:

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Wer Eminem ist, weiß ich nicht, aber vielleicht ist es der 15-jährige Junge, der sich als Friseur ausgibt. Seine Sache machte er jedenfalls ganz gut, vor allem das Föhnen hat er voll drauf:

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So sahen wir am Ende alle drei so gut aus wie noch nie zuvor in unseren Leben. Besonders schön fanden wir auch, dass wir während der Wartezeiten (es gab ja nur den einen Friseur) von dessen Tante mit Nescafé, frischem Börek und warmen Decken versorgt wurden.

So toll gestylt gingen wir anschließend Döner essen und hofften, dabei unsere Frisuren noch nicht gänzlich zu zerstören. Schließlich mussten wir die Kunstwerke noch ablichten:

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Ein Traum an Föhnfrisuren!

Da wir nun schon so einen Mädchentag hinter uns hatten, steigerten wir uns anschließend in eine kleine Barış-Hysterie hinein, hörten seine CD rauf und runter und sahen uns lauter Videos mit ihm an. Hier weint Ina um Barış:

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Total traurig auch: Inas Frisur hält nicht mehr!

Samstag

Trotz eines akuten Rückfalls meinerseits wollte ich Ina doch nicht ganz ohne Mausoleumsbesuch zurück nach Deutschland lassen. Also besuchten wir Atatürks letzte Ruhestätte und die freundlichen Männer am Eingang waren ganz fasziniert davon, dass dies mein vierter Besuch hier sei. Jedenfalls war es so eingeschneit und in der Abendsonne doch noch mal wieder ganz schön. Danach hab ich Ina den Soldatenbasar gezeigt, bevor wir schließlich den Banliyö nach Hause nahmen. Ziemlich fertig bin ich dann direkt ins Bett und zum Essen kaum wieder aufgestanden.

Sonntag

So war ich dann auch heute noch ziemlich fertig, weshalb wir nicht viel, nein eigentlich gar nichts unternommen haben.

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127.-133. Tag (Montag, 24. - Sonntag, 30. Dezember)
Montag

Baumreinholen, Baumschmücken, es besser wissen, Streit mit der kleinen Schwester anfangen... Alles wie immer! Abgesehen davon, dass ich mich dieses Jahr nicht wie sonst immer dem Kirchgang verweigern konnte. Schließlich hatten wir Besuch und dem musste heile Welt vorgespielt werden. Also ließ ich das ganze Gebimmel, Geblase und Gelaber über mich ergehen und auch das anschließende Händeschütteln mit Leuten, die ich wohl kennen sollte. Bei der anschließenden Bescherung bekam dann jeder, was er wollte. Ich bekam hauptsächlich Geld, was ja auch eine schöne Sache ist. Außerdem noch viel Praktisches, wie einen Pullover, viele Socken und einen Kugelschreiber. Wie jedes Jahr war es schön, meine kleine Schwester bei ihrer Begeisterung für Playmobil und der daraus folgenden Ignoranz für alle anderen Geschenke zu beobachten. Auch dem anschließenden Sekttrinken und Schichtsalatessen blieb das rebellische Kind fern. Bis der Hunger sie dann doch an den Tisch trieb. Wie jedes Jahr gab es dann noch Weihnachten bei Hoppenstedts und mehr Sekt. Leider wurde mir verboten, bis "Critters" (um viertel vor 4) aufzubleiben, denn schließlich wolle man ja auch was von mir haben, jetzt wo ich schon mal da sei. Also ging ich schlafen.

Dienstag

Hum.. Ich will nicht sagen Langeweile.. Jedoch eine gewisse Gleichmut stellt sich Zuhause dann doch immer ein. Also bin ich mit spazieren gegangen. Schön "an der Sieg lang", wie man zu sagen pflegt.
Glücklicherweise kam zum Mittagessen Holger, der mir die Familienidylle zu ertragen half. Allerdings war er mir immer dann keine große Hilfe, wenn er mich bei meinem Lieblingsspiel Halma zur Weißglut brachte, indem er für jeden Zug mehrere Minuten benötigte. Viel lustiger waren da die zwei Partien Scrabble, von denen eine an mich und eine an ihn, keine jedoch an meine Mutter ging. Hätten wir "Todeslos" doch nicht gelten lassen sollen?

Mittwoch

Um 11 wollten wir los, um halb 12 haben wir es geschafft. Und wir waren gut! Ohne Navigationsgerät sind wir nicht nur richtig gefahren, sondern auch geschickt um einen Stau herum. Holger musste arbeiten, aber nicht lange, denn um 6 waren wir ja schon wieder bei seinen Eltern eingeladen. Dank meiner Türkeifotos und der grandiosen Idee, Kniffel zu spielen, war auch diese Angelegenheit eine recht kurzweilige. Obwohl ich sehr zu meiner Betrübnis das erste Mal mit dem in bestimmten Kreisen sehr beliebten Liedmaterial mit dem Titel "Finger im Po, Mexiko" (Mickie Krause heißt der Verbrecher, brecht ihm alle Knochen!!!) in Berührung kam. Bevor ihr nun in allzu große Besorgnisstürme ausbrecht: Meine Ohren haben sich von dieser Vergewaltigung wieder ganz gut erholt.

Donnerstag

Holger musste leider wieder arbeiten, so dass ich mich bei Aldi vergnügen konnte. Schließlich hatte ich vor, meinen leeren Rucksack mit Lebensmitteln zu füllen! Außerdem hab ich Nina in Düsseldorf abgeholt, denn wir hatten Großes vor. Nach einigen zugtechnischen Verwicklungen kamen wir bei Holger an und begannen uns mit allerlei Nervengiften zu betäuben, als da wären: Bier, Sekt, Bochumer Tinte. Später in der Zeche kam für Nina und mich dann noch eine recht ansehnliche Menge Wodka-Lemon hinzu, was das ganze zu einem sehr schönen Abend machte. Nicht zuletzt deshalb, weil der liebe DJ nicht nur einmal, sondern gleich zweimal TOOL spielte. Ich mochte ihn küssen!

Gegen 5 Uhr machten wir uns auf den schwankenden Rückweg, welcher uns jedoch sicher in unsere jeweiligen Betten führte.

Freitag

Autsch! Kopfschmerz, Übelkeit und so. Ich bin so alt! Es ging dann wieder, nachdem Nina mich dazu gezwungen hatte, Frühstück zu essen. Anschließend verbrachten wir Nina zum Bahnhof und wir selbst den Rest des Abends mit dem Genuss des Fernsehprogramms. War ja schließlich unser letzter selbiger auf damals noch unbestimmte Zeit. Außerdem war ja große Nicole Kidman-Nacht mit tollen Filmen aus den 80-ern. Die haben wir dann geguckt bis 3 Uhr nachts, wo es dann wirklich Zeit zum Schlafen war. Schließlich mussten wir ja um...

Samstag

...6 Uhr wieder aufstehen. Vor meiner alten WG haben wir noch Ina eingesammelt und dann zum Flughafen, wo um 10 Uhr unser Flug gehen sollte. Und so musste ich schließlich meinen dritten herzzerreißenden Abschied überstehen. Bald sollte sich mein Abschiedsschmerz jedoch in Wut umwandeln. Denn unserem Flugzeug fehlte ein zur Navigation wichtiges Teil, welches aus München herangeschafft werden musste. Verspätung: 2 Stunden!! Auch die 8 Euro Verzehrgutscheine machten es nicht besser. Für 8 Euro bekommt man: Ein Baguette, ein Marzipancroissant und einen Milchkaffee. Damit im Magen saßen wir um 12 endlich in unserem nunmehr navigierfähigen Flugzeug und hatten einen spaßigen Flug, auf dem ich offenbar schlief:

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Das sind offenbar tatsächlich die Alpen:
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Und das ist das Marmarameer:
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Wir waren schon ziemlich kaputt und dann ist das blöde Havaş nicht gefahren. Das war nämlich wirklich kaputt. "Dauert 1 Stunde, vielleicht 2 Stunden". So nahmen wir den öffentlichen Personennahverkehr, was einer ziemlichen Odyssee gleichkam, an deren Ende wir den Taksimplatz erreichten. Gestärkt durch leckeres Pide war es uns ein - *wahnsinniges Lachen* - Leichtes, unser Gepäck die ganze lange Istiklal-Straße runterzutragen und dann noch in den vierten Stock unseres Hostels. Das hatte lustigerweise in der Decke über dem Klo ein Loch, durch das man die Sterne hätte bewundern können. Unsere Mitbewohner bestanden größtenteils aus Pärchen, was ziemlich ätzend war. Das einzig wirklich Gute an unserer Unterkunft war die Aussicht:

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Denn so nah am Galataturm haben wir gewohnt!

An diesem Abend schleppte ich die todmüde Ina noch mit zu Coffee World, wo wir unpassenderweise jeder ein Eis aßen. Wieder oben am Taksim Square trafen wir auf Outi. Jedoch konnte nichts und niemand Ina davon überzeugen, noch irgendwas zu unternehmen an diesem Samstagabend. Also gingen wir einfach nur schlafen.

Sonntag

Frühstück war überraschenderweise ganz ok. Da Ina lieber schlafen wollte, suchten wir ihr simitiges Frühstück unterwegs. Wir fanden welches in Sultanahmet, wo wir zuerst die Blaue Moschee (nach stundenlanger Warterei wegen Mittagsgebet) und dann die Hagia Sophia besichtigten. Dort entdeckte Ina der folgende:

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Anschließend tranken wir einen Tee im Gülhane-Park, wobei Ina folgendermaßen aussah:

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Anschließend nahmen wir die Fähre.

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Neben der Fähre flogen Vögel und auf diesem Bild sieht es so aus, als ob einer davon stirbt.

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Nicht so wir.

Die Fähre brachte uns nach Kadiköy, wo ich mir billiges Essen erhofft hatte. Was wir fanden, war Kumpir für 5 Lira, was wirklich billig ist. Leider fand Ina bei dieser Gelegenheit heraus, dass sie Kumpir ganz scheußlich findet. Das tat mir leid, war aber nicht mehr zu ändern. Später trafen wir dort noch auf Outi, mit der wir einen Starbucks-Kaffee tranken und über Silvester beratschlagten. Sie selbst wollte auf eine 55YTL-Party, auf die wir nicht sehr scharf waren. Wie alle anderen warnte auch sie uns vor dem Taksimplatz und wie jedes Mal, wenn wir das hörten, hielten wir es für Humbug. Später nahmen wir die letzte Fähre auf die europäische Seite und trafen dort Indie, die wiederum vorher unsere alten Bekannten Uğur und Serdar und wie sie alle heißen getroffen hatte. Leider musste Indie bald von dannen ziehen, um ihre letzte Fähre zu erwischen. Wir hingegen blieben noch auf zwei Bierchen und diskutierten Inas Liebesleben. Am Ende war ich etwas enttäuscht, das wir unsere Rechnung (die nicht unerheblich war) selbst zu begleichen hatten. Das sind keine richtigen Türken!

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120.-126. Tag (Montag, 17. - Sonntag, 23. Dezember)
Montag - Mittwoch

Der Anfang dieser Woche zeichnete sich laut meinen Erinnerungen hauptsächlich durch Warten aus. Auf Donnerstag hab ich gewartet, denn an dem Tag durfte ich endlich aus der blöden ollen Türkei zurück in mein geliebtes Heimatland. Aber erstmal musste ich natürlich nach Istanbul, mal wieder mit dem Nachtbus. Es war mal wieder so ätzend, wie das meistens ist. Der Steward mochte mich nicht und der Busfahrer offensichtlich auch nicht, denn er hat während der Pause einfach den Bus woanders hingeparkt, so dass ich total verpennt ziemliche Panik bekommen hab. Hab ihn dann aber wieder gefunden.

Donnerstag

Morgens um 7 kam ich am Otogar an und machte mich auf den Weg nach Sirkeci, wo ich mich mit Outi zum Frühstücken verabredet hatte. Erfreulicherweise hatten sie wegen Bayram (es war ja Opferfest) die Preise für Fahrchips verbilligt. Auch anderweitig war man aufgrund der Festtage großzügig aufgelegt, so dass ich in dem Hotel, wo Outi mit ihrer Mutter residierte, das Frühstück gratis bekam. Zum Dank hab ich den beiden ihren Fernseher "repariert" (Stecker raus und wieder rein). Da wir uns nicht wirklich auf einen Plan einigen konnten, hingen wir einfach weiter im Hotel rum, bis es Zeit für mich war zu gehen. Im Havaş zum Flughafen traf ich eine deutsche Erasmusstudentin und am Flughafen noch 2 weitere. War nett, weil der Flug Verspätung hatte, mehr aber auch wirklich nicht. Eigentlich wollte ich ja auch wirklich nur nach Hause und zu Holger. Hach und was war das Wiedersehen schön! So schön, dass wir uns erstmal verfahren haben. Dann sind wir aber zielstrebig kurz bei meiner alten WG vorbei (alles neu, aber nicht unbedingt schön) und nach Bochum, in den Akropolis Grill, ne ordentliche Currywurst mit Pommes reinfegen! Boaaaaaaaaaaaaaaaaahhh, war das lecker! Ich war im Paradies, im Himmel, im....Schweinefleischmekka! Und weil Schweinefleisch so toll ist, hab ich anschließend im Supermarkt auch ziemlich viel Schinken gekauft. Auch sonst bin ich debil glücklich grinsend durch die Gänge geschwebt und hab mich an den Produkten erfreut. Schwarzbrot! Joghurt! Käse! ....

Freitag

Weihnachtsmarkt! SO schön! Holger musste arbeiten, so dass ich Zeit in der großartigen Bochumer Innenstadt verbringen konnte. Großartig schon mal deshalb weil Fußgängerzone. Das war ich ja gar nicht mehr gewöhnt.. Tolle Erfindung aber!
Abends sind wir dann noch mal auf den Weihnachtsmarkt um Glühwein und Lumumba mit seinen Kumpels zu saufen. Und natürlich Reibeplätzchen essen! JARRR!

Samstag

Während Holger wieder arbeiten war, hab ich in Joanas neuem Heim zusammen mit Thomas und Meryam tolle Plätzchen gebacken. Also eigentlich haben Joana und Meryam gebacken, während Thomas und ich im Weg standen, Tee tranken und die gute alte Zeit heraufbeschwörten. Dafür haben wir toll verziert! Und sehr gut haben wir auch Glühwein getrunken. Aber schön war es wirklich. Wie in alten Zeiten. Wird DAS erst fein, wenn ich im Januar wieder richtig da bin! Dann rocken wir das Ruhrgebiet!

Sonntag..

.. bin ich zu meinen Eltern gefahren. Da gab es Goulasch, Katzen (was beides nichts miteinander zu tun hatte), ne kleine Schwester, 2 Chinesinnen zu Besuch (nett) und überhaupt ganz viel Zuhause. *seufz*

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