Montag, 24. September 2007
25.-31. Tag (Montag, 17.9.-Sonntag, 23.9.)
Montag

Hier einige Fotos von dem Studentenwohnheim, von dem ich euch gleich verraten kann, dass ich dort NICHT mehr wohne;-)))

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Das wäre mein Zimmer gewesen!

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Das wäre meine Küche gewesen!

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Und das mein Badezimmer!

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Und das mein Garten!
Ne, nur Spaß, das ist nämlich der Garten der neuen Wohnheime im Hintergrund. Es geht das Gerücht, die hätten dort verschiedenfarbig gestrichene Einzelappartements mit richtigen Teppichen auf den Böden!

Jedoch verbrachte ich eine erste und einzige Nacht dort. Schließlich wollte ich wissen, welcher Fun mir da entgeht;-)

Die Nacht sieht hier übrigens ungefähr so aus:

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Was die von der Wohnheimzimmerplatzzuteilungsstelle (so tolle Wörter gibt's wirklich nur auf Deutsch!) ganz clever gemacht haben: Alle deutschen Erasmusstudentinnen steckten sie zusammen auf einen Flur. Damit unter allen Umständen verhindert werden kann, dass dort irgend jemand Türkisch lernt oder kulturellen Austausch betreibt! Wie hieß das noch gleich? Parallelgesellschaft! Abgrenzung von der Leitkultur! Mangelhafte Integration!

Dienstag

Früh aufgestanden und frischweg hineingestürzt in türkische Uni-Bürokratie! Welche ein ganz großer Spaß ist. Besonders wenn sie auf einem Campus statt findet, der ungefähr so groß ist wie das Saarland. Um euch mal einige seriöse Vergleiche zu erlauben: Ich legte die Strecke von der EF50 bis zum Hauert (für die Dortmunder unter euch)/ von GB bis zur U35 (für die Bochumer unter euch)/ von etwas in eurer Nähe bis zu etwas SEHR SEHR WEIT WEG von euch (für alle anderen) ungefähr 5 mal zurück. Vielleicht auch öfter. Nur weil der rechte Zeh nicht weiß, welches Formular das linke Ohr braucht (um die Bürokratie der Hacettepe Uni mal metaphorisch als einen Körper mit Störungen im zentralen Nervensystem darzustellen). Man kann aber nicht sagen, dass nicht alle furchtbar nett gewesen wären. Besonders in meinem Fachbereich, welcher auf Türkisch so heißt:

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(sehr wörtlich: "Abteilung für Englische Sprache und Literatur")

Die übergeordnete universitäre Organisationseinheit heißt übrigens so:

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("Fakultät für Literatur")

Während der Campus durchaus eine schöne Bepflanzung aufweist, kann man das Adjektiv "schön" nicht unbedingt auch in einem Atemzug mit der Architektur nennen. Hier zwei Beispiele:

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Das unvermeidliche Atatürk-Denkmal...

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...und etwas, das mich stark an die Architektur der Ruhr-Uni erinnert und offenbar so etwas wie das Audimax ist.

Nachdem ich mich so bravourös geschlagen hatte, packte ich schnell einige schwere Dinge zusammen, auf dass ich diese bei meinem zu diesem Zeitpunkt stark herbeigewünschten morgigen endgültigen Umzug nicht mehr tragen müsste. So reiste ich mit Bus und Ankaray (so heißt hier eine U-Bahn-Linie) nach Dikimevi, einer der Endhaltestellen. Dort erwartete mich Indie und die Wiedersehensfreude war groß. Ins Unermessliche steigerte sich jedoch meine Freude, als sich vor meinen staunenden Augen der Anblick folgender Wohnung darbot:

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Das Wohnzimmer! Unser Wohnzimmer! Mein Wohnzimmer:-)))

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Küche...

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...Flur...

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...und Badezimmer!

Auch das ist natürlich nur ein Scherz. Das ist das Gästeklo. Das Badezimmer sieht so aus:

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Nicht im Bild: Ein ganz großartiges modernes Sitzklo. "Ein Traum!", wie manch einer sagen würde;-)

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Der Blick von dem einen...

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...und von unserem anderen Balkon (wir haben nämlich 2!). Hier mit meiner frisch gewaschenen Wäsche!

Um den Bogen bis ins Unerträgliche zu spannen, zeige ich euch das Wichtigste - MEIN Zimmer - erst weiter unten, nämlich so, wie ich es schließlich eingerichtet habe:-))

Last but not least hat meine neue WG neben Indie und mir noch einen dritten Bewohner: Tayfun, ein 25-jähriger Türke ohne nennenswerte Englischkenntnisse (er lernt aber fleißig!), dafür aber mit umso virtuoseren Fähigkeiten am Klavier und am Herd!

Sogleich fand sich aber die frisch gebackene WG zusammen, um ihr erstes gemeinsames Mahl zuzubereiten. Es gab Pilze und die schmeckten ganz vorzüglich.

Den Abend verbrachten wir einträglich bei Tee und W-Lan. Schließlich war es so spät, dass an eine Rückfahrt zur Uni nicht mehr zu denken war. Und ich wollte auch gar nicht. Schließlich hatte ich ein Bett und ein Kopfkissen und eine Bettdecke und was braucht der Mensch mehr zum Glück?

Mittwoch

Uni-Bürokratie, zweite Runde!

Anschließend genoss ich für einige letzte Stunden die Wohnheimatmosphäre, bevor ich ich der Kühle des Abends aufbrach in Richtung meines neuen Zuhauses, welches ich mir von heute an nur mit Tayfun teilte, denn Indie war aufgebrochen nach Gaziantep, irgendwo fern im Süden. Und obwohl auch ich Pläne gehegt hatte, meine Urlaubstage am Meer zu verbringen, war mir der Aufwand dann doch zu groß. Viel lieber wollte ich die Zeit bis Sonntag in unserem saubequemen Sessel verbringen, lesen, Türkisch lernen, im Internet herumhängen, Filme gucken, Musik hören und so sehr gar nichts tun, wie ich noch nie gar nichts getan hatte. Und so sollte es geschehen, und zwar

Donnerstag - Sonntag.

Allerdings habe ich die Zeit nicht ganz sinnlos verstreichen lassen. Unter anderem wienerte ich gleich einem Putzteufel die ganze Wohnung und räumte mein Zimmer ein, das ich euch fotographisch nun hier präsentieren möchte:

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Wohnlich, nicht wahr?

Außerdem stellte ich mir einen ganz famosen kleinen Stundenplan zusammen, welcher mich an ganzen drei Tagen an die Uni zwingt (Dienstag, Mittwoch, Donnerstag) und mir demzufolge ein sage und schreibe 4-tägiges Wochenende lässt. Das hab ich zu Hause noch nie geschafft. Nicht mal einen Tag frei hatte ich je. Freude! Große Freude!

Darüber hinaus las ich den ersten von mindestens fünf postmodernen britischen Romanen, die wir in einem meiner Seminare besprechen. Ziemlich pornographisch, ich find's gut!

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