Freitag, 31. August 2007
The Force is what gives a Jedi his power. It's an energy field created by all living things. It surrounds us and penetrates us. It binds the galaxy together. - 2. Tag (Samstag, 25. August)
Am Samstag habe ich das gemacht, was man wohl als 'Tagesausflug' bezeichnen könnte. İch nahm die Faehre nach Heybeliada. Das ist eine der Prinzeninseln, die etwa eine Stunde entfernt von der İstanbuler İnnenstadt im Marmarameer liegen. Dort sind keine Autos erlaubt, also gibt es nur Pferdekutschen und Fahrraeder. Also muss man sich nur darum kümmern, nicht von denen überfahren zu werden, was wesentlich einfacher geht als bei den Autos und Bussen in der Stadt. Auf der Suche nach einem ruhigen Fleckchen Erde, wo ich mein Buch lesen und schlafen könnte, kletterte ich einen Abhang hinab und erblickte - das Paradies!



Nun, es lag etwas Müll im Paradies, aber ich beherrsche die Kunst des selektiven Sehens, so dass ich den ausblenden konnte. İch liess mich also im Schatten auf Steinen und Muscheln nieder und blickte aufs Meer hinaus. Lange konnte ich den Anblick jedoch nicht ungestört geniessen, denn eine türkische Familie nahm ihre Handtücher von der Stelle, wo sie vorher gewesen waren und siedelte links und rechts von mir. Alle begannen dann in einer unbeschreiblichen Geschwindigkeit auf mich einzureden, selbstverstaendlich in ihrer eigenen Sprache. Alles, was ich ihnen sagen konnte war mein Name und woher ich komme. Danach beschraenkte ich mich auf freundliches Laecheln, Nicken und 'Anlamıyorum' - İch verstehe nicht. Aber zum Glück sagen Gesten mehr als tausend Worte und so boten sie mir Tee und seltsame Früchte an und ich ihnen Kekse und wir verstanden uns blendend - irgendwie jedenfalls. Zum Lesen und Schlafen bin ich dann übrigens doch noch gekommen. Was beides besonderen Spass macht, wenn es mit Meeresrauschen unterlegt ist!


Auf dem Rückweg...

Auf meinem Rückweg in die Stadt wurde ich erneut von einem traumhaften Anblick überwaeltigt - İstanbul bei Sonnenuntergang vom Goldenen Horn aus gesehen. Oben der Himmel in den kitschigsten Farben, die man sich denken kann, unten das Meer und dazwischen die Lichter einer 11-Millionen-Stadt - HACH! Weniger schön waren die ganzen Paerchen links und rechts von mir, denen der Anblick ganz offensichtlich auch gefiel. Also stellte ich mir vor, wie das junge Glück in ein paar Monaten von einer Zwangsheirat mit einem Cousin bzw. einer Cousine aus Trabzon und die zwangsweise Umsiedelung ins hintere Anatolien zerstört werden würde. Wahrscheinlich nicht sehr realistisch, aber wie sollte man einen solchen Anblick sonst ertragen? İn Anbetracht meiner Situation...
Leider konnte ich keine Fotos mehr machen, weil Akku leer. BUHUUUU!! Auf dem Bild oben ist es ja noch hell....Na ja.
Spaet war ich wieder im Hostel, schrieb noch einige E-Mails, wehrte die Einladung des Rezeptionisten zu der Party auf der Dachterrasse ab und ging einfach schlafen. Und - welch ein Segen - mein Zimmer hatte Klimaanlage! Und - um auch das noch aufzulösen - das Badezimmer war vergleichsweise top-hygienisch! Glaubt den bösen Zungen im İnternet nicht, die behaupten, das Sydney Hostel sei das dreckigste in ganz İstanbul!!

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