Sonntag, 2. September 2007
Einige İmpressionen aus dem Wohnheim und seiner naeheren Umgebung

Wie versprochen - unsere Akkuladeschliessfaecher!


Das Bad.


Ein Waschbecken.


Der Duschraum.


Eine Dusche.


Ein seltsames Ensemble am Ende eines Flurs.


Treppenaufgang mit Feuer....Lösch....Eimern....?!


Ein Feuerlöscher. Ein Kasten. Vielleicht für Feuerlöscher?


Besagter Fön- und vielleicht auch Schminkraum.


Unser beachtliches Freizeit- und Sportangebot.


Von diesem gemütlichen Ort aus führe ich meine zahlreichen Ferngespraeche (da könnt ihr mal sehen, was ich so auf mich nehme!).


İst das kitschig oder ist das kitschig? So sieht der Sonnenuntergang von unserem Fenster aus...aus. (Zwei mal hintereinander dasselbe Wort zu benutzen ist stilistisch natürlich verdammt pfui!)


Die Katze auf Magdas Schoss...


Die Katze auf meinem Schoss...


Maunziputzischatzikleineskatzilein!


Unser Aquaedukt.


Ein muslimischer Friedhof in der Naehe...


...und hier die dazugehörige Moschee!


Und schlussendlich ein Foto von Outi in der Süleymaniye-Moschee. Das ist übrigens die grösste in İstanbul und 5 Minuten von hier!

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Bald zu sehen bei National Geographic: Die neue Dokumentarfilmreihe 'The Astonishing Wildlife of Turkish Girl's Dormitories'

Hier ist alles noch ganz ruhig. Die Möwe (welche auf Englisch tatsaechlich 'Seagull' (oder, für die Kenner unter euch, 'Steven Seagull') heisst, trinkt am Wasserhahn und erfreut sich ihrer Ruhe.


Doch dort pirscht sich die Katze heran. Winzige Kaetzchen sind bekanntermassen der Erzfeind der grossen Seemöwe.


Das klitzekleine, jedoch umso mörderischere Raubtier naehert sich seiner 2 bis 2 1/2 mal grösseren Beute...


...und greift an!


Und wieder!


Dramatische Szenen spielen sich ab!


Letztendlich gelingt dann aber doch der Möwe ein durchaus verdientes technisches K.O. Der Sieger raeumt das Feld, waehrend die unterlegene Katze (welche tatsaechlich ein Kater ist) recht belaemmert drein schaut.

Good fight, good night!

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Samstag, 1. September 2007
4.-8. Tag (Montag, 27.-Freitag, 31.August 2007)
Montag

Einen schönen Tag in Istanbul sollte man mit einer schönen Dusche beginnen. Weniger schön ist allerdings, wenn man dort eine nach mitteleuropäischen Maßstäben für Insekten nur als “sehr groß” zu bezeichnende Küchenschabe findet. Doch auch die konnte ich dank einer Fähigkeit zum selektiven Sehen einfach ignorieren und mich am fließenden warmen Wasser erfreuen (nicht selbstverständlich).
Glücklicherweise ist das Sprachenzentrum nur 5 Minuten vom Mädchenwohnheim weg. Sonst, ähem, waeren wir noch spaeter gewesen. Dort angekommen bekamen wir leckeres Essen und tolle Geschenke (Eın Mousepad! Sowas hatte ich mir schon immer gewünscht!). Außerdem hatten wir nun auch Gelegenheit, unsere männlichen Kommilitonen kennen zu lernen, die aus nahe liegenden Gründen nicht im Mädchenwohnheim untergebracht sind. Auch hier viele, vieeeele Deutsche, einige Holländer, Belgier, Franzosen, Italiener, Spanier und wenige Polen, ein Schwede, ein Tscheche. Somit haben wir niemanden aus dem Vereinigten Königreich.. Wollen wohl lieber in die USA… Die haben ja keine Ahnung, was sie verpassen!
In einem heiteren Spielchen türkische-Lehrer-versuchen-lauter-europäische-Namen-halbwegs-richtig-auszusprechen wurden wir auf unsere Klassen aufgeteilt. Wir kamen zu Uğur (“Glück”). Mit diesem Namen war durchaus etwas foreshadowing verbunden, denn Glück hatten wir, dass wir denjenigen Lehrer bekamen, der nicht nur ziemlich gut Englisch kann, sondern auch im Pädagogikstudium aufgepasst hat. Wir lernten also das Alphabet, uns vorzustellen, zu fragen, wie es uns geht und all so Sachen, die ich schon kann. Ich hatte es Uğurs wunderbar trockenem Humor zu verdanken, dass mir trotzdem nicht langweilig wurde. Auch die Pausen waren nicht unbedingt knapp bemessen und später hat er noch türkische Musik für uns gespielt.
Nach dem Unterricht erkundeten Indie und ich noch unsere Umgebung. Wir stellten dabei fest, dass wir in einem irgendwie russischen Viertel sind. Wir machen das an der kyrillischen Schrift fest und an den hässlichen Kleidern, die überall feilgeboten werden. Letzteres Kriterium muss allerdings nicht zwingend nur auf unser Viertel zutreffen.
Abends trafen sich einige von uns am Taksim Square. Von da aus suchten wir uns eine Kneipe und landeten - zumindest was mich anging - erneut im Paradies: Es handelte sich um ein Etablissement, wo ein 0,7l Humpen Bier genau 5YTL kostete, was in etwa 3EUR entspricht. Nach zweien davon ließ ich mich dazu hinreißen, dem nach Bravo-Girl-Maßstäben ganz schrecklich gut aussehenden Holländer - nun - ziemlichen Blödsinn zu erzählen. Es ging hauptsächlich um Grammatik, so dünkt mir.
Um 5 nach 12 waren wir im Wohnheim und heute gab es damit keine Probleme. Das jedoch sollte sich noch ändern.. Lest nur weiter!

Dienstag

Nach dem Unterricht hab ich mit Sandra einen Supermarkt gesucht. Wir fanden ihn in einer Entfernung von 5 Straßenbahnstationen, was ungefähr 3 Stunden Laufen entsprach. Dafür erbeuteten wir dort Klopapier und Kakaolu Kremasi (NUTELLA!!).
Später merkten wir, dass wir auch um die Ecke einen Supermarkt haben. Ziemlich dumm gelaufen, im allerwahrsten Sinne des Wortes…

Mittwoch

Nachdem uns die Zahlen näher gebracht wurden und wir lernten, auf dem Markt einzukaufen, sparten wir unsere Energie für die angekündigte große Party, die abends in Taksim/ Beyoğlu stattfinden sollte. Wir trafen uns mit einer wahren Menschenherde am beliebten Treffpunkt “Atatürk-Statue” und liefen unserem nicht demokratisch gewählten Anführer so lange hinterher, bis wir wieder in der selben “Balık caddesi” (Straße mit lauter Fischrestaurants, die ihre stinkende rohe Ware auf der Vorderseite zu Werbezwecken ausstellen) landeten. Dort fanden wir nach einiger Sucherei ein Restaurant, das uns alle aufzunehmen vermochte. Trotzdem war es eng und ungemütlich und irgendwie doof und das Bier war auch nicht so billig. Außerdem saß ich da mit der kleinen, unschuldigen und unberechenbaren Finnin (Outi, das ist ihr Name) und irgendwie schafften wir es an diesem Abend, uns gegenseitig in schlechte Stimmung zu reden, ein wenig zu lästern, Vermutungen anzustellen und Gerüchte zu verbreiten. Was dann wieder auf eine bestimmte Art Spaß gemacht hat. Trotzdem waren wir recht unbefriedigt, als wir gegen 1 Uhr gen Wohnheim aufbrachen. Hätte ich gewusst, dass Paulien noch tanzen geht, wäre ich mit ihr gegangen, aber die wollte eigentlich heim und das mit dem Tanzen ergab sich dann einfach so. Nun, wir jedenfalls bekamen dank Indies Verhandlungskünsten ein wahnsinnig billiges Taxi (17YTL und wir quetschten uns zu sechst hinein, was mich nicht tangierte, da ich als, nun, breitester Mensch unserer Gruppe (Sandra war ja nicht mit) den Logenplatz neben dem Fahrer bekam) und sind gegen viertel vor 2 in unserer Herberge angelangt. Dort wollte uns der Wachmann unsere ID-Cards abnehmen. Doch wieder war es Indie, die uns mit Hilfe eines aus “Istanbul, Stadt, groß! Bus, Problem, Entschuldigung“ bestehenden türkischen Wortpotpurie aus der Misere half, so dass wir die Karten behalten durften. Der Wachmann konnte ja nichts machen, außer milde lächeln und uns bitten, ihm unsere Ausweise zu geben. Manchmal kommt es mir so vor, als seien das Eunuchen, die unseren Harem bewachen. Irgendwie ist es ja auch so. Die Ausweise jedenfalls hätten wir wahrscheinlich am nächsten Morgen bei der Managerin wieder abholen dürfen, die uns gescholten hätte (oder mit einem Feigenzweig verprügelt, wer weiß?).

Donnerstag

Heute war Victory Festival, der türkische Nationalfeiertag, an dem Atatürks Sieg über einfach alle gedacht wird. Hat uns nicht sehr gestört, wir hatten halt frei! Außerdem ging das Gerücht, es gäbe eine spektakuläre Militärparade. Bin ich froh, dass ich bei der Gruppe war, die zu den Prinzeninseln gefahren ist! Die Parade stellte sich nämlich als ziemlich mickerig heraus, so hörte ich. Sieben von uns (Indie, Sandra, Magda (die Polin, die ich schon am Freitag im Shuttlebus getroffen hatte), Veronika, Nelly, Martin (deutsch, deutsch, deutsch) und ich) machten sich also auf den Weg nach Kınalıada, das ist die erste Insel, zu der die Fähre fährt.


Topkapı Sarayı von der Faehre aus.

Dort ist es ziemlich schick, anders als der Bröckelcharme auf Heybeliada:





Wir vermieden den Strand, der 10YTL Eintritt kostete und kletterten statt dessen in einer recht gefährlichen Aktion (1. Foto) zu einer etwas kuscheligeren kleinen Bucht (2. und 3. Foto):






(das kleine auf dem Felsen ist Magda)

Jedenfalls sind wir dann Schwimmen gegangen, was wirklich ganz traumhaft war. Warmes Wasser, nur wenig Algen und Quallenzeug und auch von den angeblichen giftigen Seeigeln keine Spur. Irgendwann legte vor unserer kleinen Bucht ein ebenso kleines Bötchen an, von dem ein türkischer Popsong und “I need a hero” (Bonnie Tyler) immer im Wechsel dröhnte. Martin wagte sich vor und saß schließlich auf dem Boot. Indie und ich machten es ihm nach und wurden von Tayfun, dem Steuermann dieser Nussschale, zu einem Rotwein eingeladen. Leider hab ich nur ein Foto, das Tayfuns Rückseite zeigt:



Letztendlich landeten wir alle sieben auf seinem Boot, schlürften Rotwein (keine Angst, er hat auch davon getrunken, Gift kann also nicht drin gewesen sein) und machten eine kleine Tour an der Küste entlang (er ersparte uns somit das Zurückklettern).
Vorne am Schiff (Heck? Bug?) hatte er auch noch 2 Sonnenliegen:


(hier mit Martin, Nelly und der unvermeidlichen Türkeiflagge)

Wir kamen uns ein bisschen vor wie in einem amerikanischen Hip Hop Video. Habt ihr euch schon mal auf einer Liege auf einem Schiff geräkelt? Na ja, Schiff ist vielleicht etwas übertrieben und stilechter wäre eine Yacht gewesen und kein Holzboot, in dessen Motorraum unser Kapitän regelmäßig fassen musste, um selbigen anzulassen (oder was auch immer, jedenfalls sah es bedrohlich aus). Diese Gurkerei war jedenfalls auch deshalb witzig, weil unser schwimmender Untersatz sich bei jeder Bewegung bedrohlich zur Seite neigte und wir versuchen mussten, das durch Gewichtsverlagerung wieder auszugleichen. Doch trotz all dieser Fährnisse kamen wir alle wohl behalten und unzerhackt in einem kleinen Hafen an, nicht ohne Tayfun zum Dank eine Flasche Wein gekauft zu haben (die er jedoch sofort aufmachte und uns einschenkte). Wir haben uns natürlich gefragt, ob er wohl immer so an der Küste entlang fährt und nasse Europäerinnen einsammelt und welchem Beruf er wohl nachgeht (wir glauben, 'Fliesenleger' verstanden zu haben).. Egal, es hat Spaß gemacht!

Aus dieser mit fortschrittlichster Technik gebauten Musikbox kam übrigens besagter Song:



Freitag

Heute Nachmittag beschloss ich, mich dieses Mal nicht der Herde anzuschließen, die sich an der Galatabrücke treffen wollte. Statt dessen habe ich dieses mein Weblog aufgesetzt und war dafür fast 4 Stunden im Internet. Das war harte Arbeit! Alles nur für euch;-))

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Samstag, 1. September 2007
Any of you fucking pricks move, and I'll execute every motherfucking last one of ya! - Jetzt bin ich wirklich angepisst!
Auf den letzten Metern eines neuen genialen Eintrags in euer Lieblingsblog faehrt doch einfach so mir nichts - dir nichts der PC herunter. Nun hab ich keine Lust mehr. ARGL!!!

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I've been very lonely in my isolated tower of indecipherable speech. - 3. Tag (Sonntag, 26. August)
Sonntag war der Tag, an dem ich meinen - gefühlt - 300 kilo schweren Rucksack erneut schultern musste, um den Weg zu meinem neuen Zuhause anzutreten - dem Vezneciler Kız Öğrenci Yurdu (Vezneciler Maedchen-/ Studentenwohnheim). Leider kannte ich dieses Zauberwort nicht, so dass ich meinem katzenüberfahrenden, grapschenden und anzüglichen Taxifahrer nur die Strasse sagen konnte. Glücklicherweise war er so nett, dort anzurufen, dann haben wir es endlich gefunden:


Ein Traum in Pink...İn Wirklichkeit ist es noch pinker!

Leider war dort Mittagspause, was ich jedoch nicht so richtig verstanden habe. Jedenfalls musste ich 2 Stunden in der Cafeteria sitzen und der Dinge harren, von denen ich nicht wusste, wann sie passieren würden. Wieder mal ziemlich fertig durfte ich nach den erwaehnten 2 Stunden endlich einziehen - 2. Stock, Zimmer 100, Bett Nummer 397:


Wow, hab ich ne rote Nase! Es ist aber die Sonne, nicht der Alkohol..

Dort traf ich meine Mitbewohner für die naechsten 3 Wochen:

1. Paulien: Hollaenderin, vielgereist, war das letzte halbe Jahr in Brasilien unterwegs und hat dort einen İsraeli kennen gelernt, in den sie sich unglücklicherweise verliebt hat, bleibt ein Jahr in İstanbul.

2. Sandra: Lettin, Lieblingsfarbe pink, geht zum Studieren nach İzmir.

3. İndira: Deutsche mit türkischem Papa, Spitzname İndie (was ich wegen İndiana Jones 3 ('Wir nannten den Hund İndie') etwas seltsam finde), führt öfter mal Selbstgespraeche, geht auch nach Ankara, aber an eine andere Uni.

Wenn man mit 3 anderen Menschen ein Zimmer teilt, ist Privatsphaere ein hohes Gut, das ich nicht besonders oft haben werde in den naechsten 5 Monaten...Sollte ich mich also schon mal dran gewöhnen!

Den Rest des Tages erkundeten wir unsere neue Heimat und seine Umgebung. Es stellte sich heraus, dass wir diese wunderbaren traditionellen Klos haben, welche sich als...nun ja... Loch im Boden darstellen:


(und das ist vergleichsweise sauber...)

İch finds nicht sooo schlecht, denn auf die Art muss man wenigstens nix anfassen. Sonst bröckelt es hier wirklich an jeder Ecke und Paulien beschrieb den ganzen Stil recht zutreffend als 'kommunistisch'. Zum Beispiel haben wir keinen Strom auf den Zimmern. Um Handys aufzuladen gibt es ein ganz bezauberndes System: Auf dem Flur gibt es viele kleine 'Safes' mit je einer Steckdose drin, in der man dann alles aufladen kann, was klein genug ist um reinzupassen. Was leider nicht viel ist (zum Beispiel kein Laptop). İch hab ein Foto davon gemacht, das ich euch bald zeigen muss. Man kann aber z.B. auch in der Cafeteria oder im 'Aufenthaltsraum' den Laptop benutzen, denn dort gibt es Steckdosen. Ebenso im 'Fönraum'. İch weiss kein besseres Wort dafür. Man kann sich dort jedenfalls fönen, wenn einem das bei Temperaturen von 32 Grad sinnvoll erscheint.

Hier ein Foto von dem Aufenthaltsraum, in dem wir dramatische türkische Soaps gucken können:



Ein weiteres interessantes Detail sind die 2 Möwen, die man regelmaessig in verschiedenen İnnenraeumen trifft. Sie gucken dann sehr aergerlich, machen aber keine Anstalten wegzufliegen. Vielleicht können sie das auch nicht mehr und sind deshalb im İnnenhof gefangen.. Auf jeden Fall übertragen sie Krankheiten und ich habe Angst vor ihnen.



Ebenso schön finde ich persönlich ja die Atatürk-Statue und das Portrait im Flur. Auf dem Portrait guckt er besonders grimm. Als wollte er uns ermahnen, ja keine Dummheiten zu machen. Vor allem im Dunkeln kann man sich da schon mal erschrecken...





Übrigens prangt er auch hier im Computerraum und schaut uns auf die Tasten. İch sollte mich also wirklich hüten!

Hier noch einige İmpressionen aus 'meinem' Zimmer:


Das bezeichnen sie als 'Kleiderschraenke'.


Unsere Vorratskammer -> Nutella! Klopapier! Der reine Luxus!


Unsere Aussicht mit vielen Moscheen - was nur bedeutet, dass das 'Allahu Akbar' besonders laut zu uns herüberschallt; was mich jedoch morgens um 5 noch nie aus dem Schlaf zu reissen vermocht hat.


Und hier zuletzt noch ein Foto von eurer Lieblings-Erasmus-Studentin, dass sie - clever wie sie ist - von sich selbst im Spiegel gemacht hat!

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The Force is what gives a Jedi his power. It's an energy field created by all living things. It surrounds us and penetrates us. It binds the galaxy together. - 2. Tag (Samstag, 25. August)
Am Samstag habe ich das gemacht, was man wohl als 'Tagesausflug' bezeichnen könnte. İch nahm die Faehre nach Heybeliada. Das ist eine der Prinzeninseln, die etwa eine Stunde entfernt von der İstanbuler İnnenstadt im Marmarameer liegen. Dort sind keine Autos erlaubt, also gibt es nur Pferdekutschen und Fahrraeder. Also muss man sich nur darum kümmern, nicht von denen überfahren zu werden, was wesentlich einfacher geht als bei den Autos und Bussen in der Stadt. Auf der Suche nach einem ruhigen Fleckchen Erde, wo ich mein Buch lesen und schlafen könnte, kletterte ich einen Abhang hinab und erblickte - das Paradies!



Nun, es lag etwas Müll im Paradies, aber ich beherrsche die Kunst des selektiven Sehens, so dass ich den ausblenden konnte. İch liess mich also im Schatten auf Steinen und Muscheln nieder und blickte aufs Meer hinaus. Lange konnte ich den Anblick jedoch nicht ungestört geniessen, denn eine türkische Familie nahm ihre Handtücher von der Stelle, wo sie vorher gewesen waren und siedelte links und rechts von mir. Alle begannen dann in einer unbeschreiblichen Geschwindigkeit auf mich einzureden, selbstverstaendlich in ihrer eigenen Sprache. Alles, was ich ihnen sagen konnte war mein Name und woher ich komme. Danach beschraenkte ich mich auf freundliches Laecheln, Nicken und 'Anlamıyorum' - İch verstehe nicht. Aber zum Glück sagen Gesten mehr als tausend Worte und so boten sie mir Tee und seltsame Früchte an und ich ihnen Kekse und wir verstanden uns blendend - irgendwie jedenfalls. Zum Lesen und Schlafen bin ich dann übrigens doch noch gekommen. Was beides besonderen Spass macht, wenn es mit Meeresrauschen unterlegt ist!


Auf dem Rückweg...

Auf meinem Rückweg in die Stadt wurde ich erneut von einem traumhaften Anblick überwaeltigt - İstanbul bei Sonnenuntergang vom Goldenen Horn aus gesehen. Oben der Himmel in den kitschigsten Farben, die man sich denken kann, unten das Meer und dazwischen die Lichter einer 11-Millionen-Stadt - HACH! Weniger schön waren die ganzen Paerchen links und rechts von mir, denen der Anblick ganz offensichtlich auch gefiel. Also stellte ich mir vor, wie das junge Glück in ein paar Monaten von einer Zwangsheirat mit einem Cousin bzw. einer Cousine aus Trabzon und die zwangsweise Umsiedelung ins hintere Anatolien zerstört werden würde. Wahrscheinlich nicht sehr realistisch, aber wie sollte man einen solchen Anblick sonst ertragen? İn Anbetracht meiner Situation...
Leider konnte ich keine Fotos mehr machen, weil Akku leer. BUHUUUU!! Auf dem Bild oben ist es ja noch hell....Na ja.
Spaet war ich wieder im Hostel, schrieb noch einige E-Mails, wehrte die Einladung des Rezeptionisten zu der Party auf der Dachterrasse ab und ging einfach schlafen. Und - welch ein Segen - mein Zimmer hatte Klimaanlage! Und - um auch das noch aufzulösen - das Badezimmer war vergleichsweise top-hygienisch! Glaubt den bösen Zungen im İnternet nicht, die behaupten, das Sydney Hostel sei das dreckigste in ganz İstanbul!!

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Psychos do not explode when sunlight hits them, I don't give a fuck how crazy they are! - 1. Tag (Freitag, 24. August)
Es war letzten Freitag, also genauer gesagt der 24. des Montags August, als ich mich Germanwings anvertraute, die mich denn auch tatsaechlich wohlbehalten zum Flughafen Sabiha Gökçen brachten. Sabiha Gökçen war übrigens die erste türkische Kampfpilotin. İrgendwie cool, oder? Nicht, dass ich Kampfpiloten oder das Militaer besonders mögen würde, aber immerhin benennen sie einen Flughafen nach einer Frau...

BRUMMLİ BRUMMLİ BRUMMLİ

Die Walther Moers-Kenner unter euch wissen, was ich sagen möchte: İch schweife ab. Was mein gutes Recht ist. Dennoch ist es in Anbetracht der Tatsache, dass es viel zu erzaehlen gibt und dass ausserdem das İnternet nicht umsonst ist vielleicht angebracht, dass ich meinen Schreibfluss etwas kanalisiere und euch das erzaehle, was euch wirklich interessiert. Also was über Sex & Crime & Drugs & Rock'n'Roll!! Wir werden sehen, ob ich das kann..

İm Shuttlebus vom Flughafen zum Hostel jedenfalls traf ich - die Welt ist klein - nicht nur zwei Bielefelderinnen, sondern auch Magda, eine Polin, die jetzt bei mir im Wohnheim ist und ebenfalls den Sprachkurs besucht. Wir vier teilten uns ein völlig überteuertes Touristenabzocketaxi nach Sultanahmet, dem Haupthostelstandort İstanbuls. Nach einem Tag, so anstrengend, wie ich ihn noch nie erlebt hatte, kam ich gegen 4 im Hostel an und wollte nur noch schlafen. Das ging leider erst nach einer Stunde, dann aber schlief ich wie eine Tote.

Was geschah dann? Wie wird Vera geschlafen haben? İst sie überhaupt wieder aufgewacht? Und wurden Dinge aus ihrem Brustbeutel gestohlen oder nicht? Wie wird das Badezimmer bei Tageslicht aussehen? All das und noch viel mehr erfahrt ihr im naechsten Beitrag!

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We were somewhere around Barstow, on the edge of the desert, when the drugs began to take hold. - İntroduction
Heureka! Hier nun endlich mein langerwartetes, viel herbeigesehntes, grossangekündigtes und dann doch nicht erschienenes f****ing great Weblog! Yeah-yeah-yeah! Lasst mich euch zunaechst erzaehlen, warum es so lange gedauert hat: Mein eigentliches Weblog (http://erasmus2007tuerkei.wordpress.com) konnte ich hier in der Türkei nicht weiterführen. Das hatte folgenden Grund: Komische Leute haben sich auf wordpress.com über andere komische türkische Leute lustig gemacht. Das fanden viele komische türkische Politiker doof und machten das hier: 'Die Türkei hat den Zugang zu der Blog-Seite Wordpress.com wegen angeblicher Beleidigung des islamischen Kreationisten Adnan Oktar gesperrt.' İch werde nun keinen Essay darüber verfassen, in wie fern meine Menschenrechte hier verletzt wurden und ob es den EU-Beitrittsstatus tangiert, ob ich mein Blog schreiben darf oder nicht.. Jedenfalls sollte ich das nicht, schliesslich haenge ich ein bisschen an meinem neuen Weblog. Wie dem auch immer sei - ich hoffe, ihr erfreut euch an den Erzaehlungen meiner nicht ganz 1001 Naechte hier im Orient..
Einige generelle İnfos: Fotos kann ich leider im Moment nicht beisteuern, da mein MP3-Player leider kaputt gegangen ist. Aber vielleicht leihe ich mir bald einen USB-Stick! Ausserdem: Die türkische Tastatur geht mir etwas auf den Sack. Deshalb kann es vorkommen, dass ich zwischendurch keine Lust habe, das 'İ' zu suchen, welches sich dort befindet, wo normalerweise unser 'AE' ist. İn dem Fall hoffe ich, dass ihr es trotzdem versteht, wenn ich zwischendurch mal das 'I' benutze. Und jetzt geht's los!

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